Volksmissbrauch soll enden
Zehntausende protestieren gegen thailändische Regierung
Bangkok (AFP) — Rund 40.000 Anhänger des ehemaligen thailändischen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra haben in Bangkok den Rücktritt des Regierungschefs Abhisit Vejjajiva gefordert. Vom Regierungssitz, wo seit Ende März ein Sit-in der Abhisit-Gegner stattfindet, wollten die Demonstranten nach Polizeiangaben zur Residenz des 88-jährigen früheren Ministerpräsidenten und General a.D. Prem Tinsulanando weiterziehen. Thaksin wirft Prem, der mittlerweile dem thailändischen König Bhumibol Adulyadej als Berater dient, vor, im Jahr 2006 seinen Sturz herbeigeführt zu haben.
Regierungschef Abhisit von der neu gegründeten Demokratischen Partei war im Dezember von den Oppositionsparteien sowie Überläufern der seit 2007 regierenden, Thaksin-freundlichen Partei der Volksmacht (PPP) gewählt worden. Vorausgegangen waren monatelange Blockaden und Besetzungen von Flughäfen durch die Thaksin-Gegner.
Der 2006 vom Militär gestürzte Thaksin ist wegen Amtsmissbrauchs in Abwesenheit zu zwei Jahren Haft verurteilt worden und lebt im Exil, um in seiner Heimat nicht wegen Korruption vor Gericht gestellt zu werden. Bei der armen Bevölkerung insbesondere in den ländlichen Gebieten im Norden und Nordosten des Königreichs verfügt er weiterhin über großen Rückhalt. Hinter Abhisit stehen Royalisten, Gewerkschafter, Geschäftsleute und Vertreter traditioneller Eliten aus Bangkok.