Arcelor-Mittal minimiert Produktion
Der weltgrößte Stahlkonzern Arcelor-Mittal drosselt angesichts der schwachen Nachfrage seine Produktion im brandenburgischen Eisenhüttenstadt erneut um die Hälfte.
Berlin (AFP) — Ende April werde die Roheisenproduktion auf nur noch 25 Prozent heruntergefahren, sagte Betriebsratschef Holger Wachsmann dem Berliner "Tagesspiegel". Was das für die rund 2600 Mitarbeiter in Brandenburg bedeute, sei derzeit noch unklar, sagte Wachsmann. Am heutigen Donnerstag würden die Beschäftigten auf einer Betriebsversammlung zunächst über den aktuellen Stand der Dinge informiert.
Der Betriebsratschef befürchtet jedoch, dass die bisherigen Einsparungen der Konzernführung nicht reichen werden. Auf lange Sicht sei der Standort Eisenhüttenstadt gefährdet. Wenn künftig nur noch der kleinere der zwei Hochöfen in Eisenhüttenstadt betrieben werde, sei die Produktion nicht mehr rentabel. Am Ende drohe womöglich die Schließung.
Ein Konzernsprecher bestätigte, dass der größere der beiden Hochöfen in Eisenhüttenstadt zunächst außer Betrieb genommen werde. Aber weil zugleich der kleinere Ofen gestartet werde, könne von einer deutlichen Drosselung der Produktion keine Rede sein. Zudem sei die Kürzung nur von begrenzter Dauer und würde aufgehoben, sobald sich die Wirtschaft erhole, sagte der Konzernsprecher.