Iran nimmt ausgestreckte Hand Obamas
Es scheint Bewegung in den Atomstreit zwischen den USA und Iran zu kommen. Die US-Regierung hat bestätigt, sich künftig direkt an den Geprächen mit dem Iran zu beteiligen. Und Iran will heute Neuheiten aus seinem Atomprogramm mitteilen.
US-Präsident Barack Obama hatte nach seiner Wahl die Initiative ergriffen, um das Verhältnis zu Iran zu verbessern. Er hatte von einer ausgestreckten Hand gesprochen und gehofft, Iran werde seine geballte Faust lockern.
US-Aussenministerin Hillary Clinton sagte am Mittwoch, es gebe nicht Wichtigeres, als den Golfstaat davon zu überzeugen, sein Streben nach der Atombombe einzustellen. Die Regierung von Präsident Barack Obama habe EU-Chefdiplomat Javier Solana gebeten, den Iran zu einer neuen Gesprächsrunde einzuladen, sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Robert Wood, am Mittwoch. Der Schritt bedeutet eine weitere Abkehr von der Politik der Bush-Regierung, die sich den Beratungen verweigert hatte.
«Wenn der Iran zustimmt, hoffen wir auf eine Gelegenheit, mit dem Iran ernsthaft zu beraten, wie der Stillstand der vergangenen Jahre überwunden werden kann», sagte Wood. Es gelte, «kooperativ daran zu arbeiten, die bestehenden internationalen Sorgen über das Atomprogramm zu überwinden», betonte der Sprecher.
Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad hatte am Mittwoch Obamas Ruf nach einer atomwaffenfreien Welt begrüsst. Bereits Ende Januar hatte UNO-Botschafterin Susan Rice direkte Gespräche der USA mit dem Iran über dessen umstrittenes Atomprogramm angekündigt.
Sie sprach vom Ziel einer «lebhaften Diplomatie», die sowohl direkte Gespräche einschliesse, wie auch die Fortsetzung der Zusammenarbeit und Partnerschaft mit den fünf UNO-Vetomächten und Deutschland.
Iran will Neuheiten aus Atomprogramm mitteilen
Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad will heute den neuesten Stand des umstrittenen Atomprogramms seines Landes bekanntgeben. Wie die iranischen Medien berichteten, will Ahmadinedschad zunächst die Urananreicherungsanlage in Natans inspizieren, ehe er am sogenannten Nuklear-Tag Details zum Atomprogramm verraten will.
Nach einem Bericht der Agentur ISNA soll der iranische Präsident in Isfahan eine Fabrik für nuklearen Brennstoff einweihen, in der unter anderem Brennstäbe für Atomkraftwerke hergestellt werden sollen. Nach Dafürhalten iranischer Medien verfügt das Land damit über die komplette Kette der langwierigen Herstellung von nuklearem Brennstoff.
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