Hacker aus China und Russland drangen in US-Stromnetz ein
Computerhacker aus China und Russland sind im vergangenen Jahr offenbar mehrfach in Stromnetze der USA eingedrungen.
Washington (AFP) - Die Cyber-Spione hätten versucht, Bereiche "unserer Infrastruktur zu kartieren", berichtet das "Wall Street Journal". Es seien Programme installiert worden, mit dem Ziel, die Netze zu stören. Ein konkreter Schaden sei zunächst nicht festgestellt worden. Allerdings gebe es Bedenken, dass zu einem späteren Zeitpunkt Fehlerquellen von außen aktiviert werden könnten. Die Zeitung beruft sich auf Geheimdienstinformationen und anonyme Vertreter des Heimatschutzministeriums.
US-Heimatschutzministerin Janet Napolitano hatte die Verbesserung der Sicherheit von Computernetzwerken bei ihrem Amtsantritt im Januar als einen der Schwerpunkte ihrer Arbeit bezeichnet. Befürchtet werden unter anderem Hackerangriffe auf bedeutende Infrastrukturbereiche mit dem Ziel der Sabotage.
Ende März war bekannt geworden, dass ein in China angesiedeltes Netzwerk offenbar Computer von Behörden und Privatpersonen in 103 Ländern ausspioniert hatte. Bis zu 30 Prozent der mindestens 1295 ausspionierten Rechner seien "hochrangige Ziele" wie die Computer von Außenministerien, Botschaften, internationalen Institutionen, Medien und Organisationen gewesen, hatte es in einem Bericht des Munk-Zentrums für Internationale Studien der Universität von Toronto geheißen. Eine Beteiligung der chinesischen Regierung an "GhostNet" ("Geisternetz") ließ sich demnach nicht nachweisen. In China leben die meisten Internetnutzer weltweit.