Proteste begleiten ASEAN-Gipfel in Thailand
In Thailand sind regierungskritische Demonstranten bis vor das Tagungshotel des Gipfels der Südostasiatischen Staatengemeinschaft (ASEAN) vorgedrungen.
Pattaya (AFP) — Nach Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften durchbrachen rund 200 Demonstranten zwei Sicherheitsringe von Armee und Polizei um das Tagungszentrum in dem Küstenort Pattaya, wie Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Die mit Schlagstöcken bewaffneten Polizisten leisteten nur geringen Widerstand, als die singenden und klatschenden Demonstranten vor das Luxushotel zogen, in dem die Staats- und Regierungschefs der ASEAN-Staaten tagten.
Die Polizei kündigte an, "alle notwendigen Mittel" einzusetzen, um das Gelände zu räumen. Der thailändische Regierungschef Abhisit Vejjajiva sagte, er werde die Anführer der Demonstranten im Laufe der Tages festnehmen lassen. "Gewisse Leute müssen für all diese Vorfälle Verantwortung übernehmen", sagte er der AFP.
Zuvor hatten sich rund tausend Gegner Abhisits in Pattaya versammelt. Die mit roten Oberteilen bekleideten Anhänger des ehemaligen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra forderten den Rücktritt des Regierungschefs. Ein Sprecher der Demonstranten erklärte, dass diese friedlich vor dem Hotel demonstrieren wollten. Sie wollten nichts kaputt machen, "aber wir müssen der Welt zeigen, dass die Regierung nicht demokratisch ist", sagte Arismun Pongreungrong.
Auch in der Hauptstadt Bangkok gingen die Proteste weiter. Vor Abhisits Amtssitz harrten am Freitag noch rund 4500 Demonstranten aus, rund 1000 weitere versammelten sich am Victory-Denkmal, wo Taxifahrer die Straße blockierten. Eine Woche nach dem G-20-Gipfel in London berät die Südostasiatische Staatengemeinschaft ab heute über Maßnahmen gegen die Wirtschaftskrise.