Turkmenistan plant Olympia-Komplex - ohne Spiele
Angesichts der globalen Finanzkrise schnallen Regierungen rund um den Globus den Gürtel enger - nicht so Turkmenistan
Aschchabad (AFP) - Das zentralasiatische Land stellte Baupläne für einen Olympia-Komplex für umgerechnet 1,13 Milliarden Euro vor, obwohl es für keinerlei olympische Spiele in absehbarer Zukunft kandidiert. Dazu gehört ein Stadion für Wintersport in der Hauptstadt Aschchabad, die in der Karakum-Wüste liegt und im Sommer regelmäßig Temperaturen um die 40 Grad verzeichnet.
Präsident Gurbanguli Berdimuchamedow habe einer türkischen Firma den Auftrag zum Bau des Stadions mit 10.000 Sitzen gegeben, sagte ein Sprecher des Sportministeriums. Damit sei der Startschuss zur Errichtung der "Olympia-Stadt" gefallen. Geplant ist zudem ein Hotel mit 800 Zimmern und integriertem Pressezentrum - obwohl Turkmenistan ausländischen Journalisten nur äußerst selten Einreisevisa erteilt.
Der Schritt gibt Kritikern neue Nahrung, wonach Berdimuchamedow dem bizarren Personenkult seines 2007 verstorbenen Vorgängers Saparmurat Nijasow nachzueifern droht. Nijasow hatte Millionen von Euro für den Bau unbewohnter Paläste und goldener Statuen nach seinem Ebenbild im ganzen Land ausgegeben.