Rebellen des Leuchtenden Pfads in Peru töten 13 Soldaten
In Peru haben Rebellen der Untergrundorganisation Leuchtender Pfad in einem Hinterhalt 13 Soldaten getötet.
Lima (AFP) — Die Rebellen hätten die Soldaten im abgeschiedenen Südosten Perus überfallen und mit Sprengstoff und Granaten attackiert, teilte Verteidigungsminister Antero Flores Aráoz in Lima mit. Es war der schwerste Rebellenangriff seit einem halben Jahr, als der Leuchtende Pfad 14 Menschen tötete.
Die Angriffe erfolgten am Donnerstag binnen weniger Stunden in der Nähe der Ortschaft Sanabamba im Verwaltungsgebiet Ayacucho, wie Flores Aráoz weiter mitteilte. Weil sie in einem abgeschiedenen Dschungelgebiet verübt wurden, seien sie erst später bekannt geworden. Die meisten Opfer seien bei den Angriffen in einen Abgrund getrieben worden.
Der maoistisch ausgerichtete Leuchtende Pfad ("Sendero luminoso") hatte 1979 in Peru einen "Volkskrieg" zum Umsturz der herrschenden Klasse ausgerufen. In dem folgenden 20-jährigen Bürgerkrieg starben Schätzungen zufolge etwa 70.000 Menschen. Seit der Festnahme und Verurteilung zahlreicher Rebellenführer Anfang der 90er Jahre war die Gruppe kaum noch aktiv.
In jüngster Zeit verübten die Rebellen jedoch wieder gewagtere Anschläge. Sie machten die Region um den Fluss Apurimac Ene, ein Koka-Anbaugebiet, zu ihrer Hochburg und verbündeten sich mit örtlichen Drogenbossen. Im Oktober töteten sie in der Nähe des Schauplatzes der Angriffe vom Donnerstag zwölf Soldaten und zwei Zivilisten.
Der Sozialwissenschaftler Jaime Antezana sagte dem Radiosender RPP, die insgesamt elf Attacken der Rebellen auf Armeepatrouillen in den vergangenen elf Monaten seien "nicht vereinzelte, sondern systematische Angriffe". Die Armee stehe "hochmobilen Rebellentruppen" gegenüber.
Die peruanische Regierung gab sich jedoch siegessicher. "Wir werden diesen Krieg gewinnen", sagte Verteidigungsminister Flores Aráoz. Der jüngste Angriff schwäche die Moral der Truppe in keiner Weise. Ministerpräsident Yehude Simon sprach von einer "verzweifelten Antwort des Leuchtenden Pfades angesichts der Fortschritte der Armee".
Mit harter Hand gegen die Rebellen vorgegangen war Perus früherer Staatschef Alberto Fujimori. Wegen der Ermordung von 25 Menschen durch seine Todesschwadronen Anfang der 90er Jahre wurde er am Dienstag zu 25 Jahren Haft verurteilt.